Tuesday, August 11, 2020

Selling Sunset: Kann man die Netflix-Serie während der Quarantäne überhaupt gerne ansehen? - GQ Germany

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Selling Sunset auf Netfilx ist zu 100 Prozent meine Sorte Unterhaltung. Da gibt es die glamouröse Location im sonnigen Los Angeles, die mich vom unberechenbaren deutschen Wetter ablenkt. Es gibt Einblicke in Millionärsvillen, die es mir erlauben, mir das Leben als Teil der Superreichen vorzustellen. Und es gibt Dramen, die mich in einer Zeit unterhalten, in der saftiger Klatsch in meinem eigenen Leben erschreckend selten geworden ist.

“Selling Sunset” ist wie “Mieten, kaufen wohnen” mit obszönen Preisschildern

Also ließ ich mich für eine Nacht im Jahr 90210 nieder. Für diejenigen, die nicht wie ich damit verbracht haben, sich ein enzyklopädisches Wissen über Reality-TV anzueignen, folgt "Selling Sunset" der glamourösesten Truppe von Immobilienmaklern, die Sie je kennen gelernt haben, während sie Häuser in den Bergen an die Superreichen verhökern und sich mit ihren persönlichen und beruflichen Dramen beschäftigen. Stellen Sie sich die Serie “Mieten, kaufen, wohnen” vor, in der sich die Protagonisten aber lieber mit Balenciaga-Taschen und Botox beschäftigen, statt ihre Kunden bei der Beratung zu ihren Traumhäusern zu begleiten. Man bekommt die ganzen Dramen hinter den Kulissen mit. Ideal, nicht wahr? Netflix-Zuschauer scheinen das jedenfalls zu denken. Die dritte Serie "Selling Sunset" entwickelt sich schnell zu einer der beliebtesten Reality-TV-Shows auf der Plattform. Lesen Sie auch: “Alex Rider”: Wie ein James Bond in der Pubertät

© Courtesy Netflix

Es ist nicht schwer zu verstehen, warum. Von Anfang an bombardiert “Selling Sunset” uns mit Luftaufnahmen von unendlichen Pools und einer nach Instagram-posts schreienden Opulenz. Der überwiegend weibliche Cast der Serie ist die Sorte, die glauben es sei besser Dinge so zu erzählen, wie sie sind, als die Gefühle der Menschen um sie herum zu berücksichtigen. Das führt zu Streitereien quer über den Esstisch. Mit Anleihen, die von "Keeping Up With The Kardashians" bis zum YouTube-Kanal von Architectural Digest reichen, ist der Film so konzipiert, dass er auch ein Publikum mit gar keinen materialistischen Tendenzen ansprechen kann. Beim Verkauf von Sunset geht es um extremen Reichtum, wie es bei Reality-TV-Shows oft der Fall ist. Als sehnsüchtige Zuschauer, die in Häusern festsitzen, die nicht mit Golfplätzen auf den Dächern ausgestattet sind, sollen wir das begierig aufsaugen. Lesen sie auch: "The Witcher": Netflix kündigt neue Serie aus dem Universum des Geralt von Riva an

Bei “Selling Sunset” versagt der Autoplay

Und ich habe es versucht. Drei Mal, um genau zu sein. Der Lockdown hat mich Geduld und Beharrlichkeit gelehrt, wenn es darum geht auf den Moment zu warten bis Fernsehsendungen “richtig gut” werden. Aber jedes Mal, wenn die Immobilienagenten begannen, ihre Kunden durch langweilige Villen zu führen, begann es sich einfach etwas eklig anzufühlen. "Schüttele es ab", sagte ich mir. "Bleib beharrlich um der Dramen willen!" Das wäre eine gute Strategie gewesen, wenn das Drama nicht so lau gewesen wäre. Es gehört für mich schon viel dazu, nicht dem Autoplay von Netflix zu verfallen, aber "Selling Sunset" hat es geschafft.

© Courtesy Netflix

Es ist weder die Tatsache, dass diese Multimillionen-Dollar-Häuser existieren, noch die Tatsache, dass es viele Menschen gibt, die wohlhabend genug sind, sie zu kaufen. Das Problem ist, dass "Selling Sunset" vor dem Hintergrund einer globalen Pandemie, die weltweit Hunderttausende von Menschen getötet und viele arbeitslos und verwundbar gemacht hat, in mein Wohnzimmer strahlt. Wir stehen am Anfang einer langen, tiefen Rezession und so sehr ich auch für ein bisschen kitschigen Eskapismus bin, der Wechsel von der Realität der Corona-Pandemie zu der Realität, dass wohlhabende Menschen mit riesigen Geldsummen um sich werfen, fühlt sich nicht richtig an. Natürlich wurde das alles vor dem Ausbruch der Pandemie gefilmt, aber das macht es nicht einfacher, es sich anzusehen. Wenn der siebenstellige Preis eines Hauses fallen gelassen wird, kann ich nur daran denken, wie vielen Menschen dieses Geld helfen könnte. 

Während der Corona-Pandemie ist diese Netflix-Serie unerträglich

Ich würde sagen, dass diese Netflix-Serie vielleicht die Zeichen der Zeit lesen sollte, aber das hat sie scheinbar bereits getan. Die Erkenntnis ist, dass "Selling Sunset" eine Binge-Serie ist, mit der man sich die Wochenenden vertreibt. Wenn Sie über die Öbszönität der Geldmengen, mit denen hier herumgeworfen wird, hinwegkommen und es schaffen zum Drama durchzudringen, dann ist dass wohl richtig. Aber im Moment fühlt sich das wie eine große Herausforderung an. Vielleicht bin ich ein Spielverderber. Vielleicht muss ich es weniger ernst nehmen. Vielleicht fehlen mir einfach die relativ bescheidenen Freuden der Love Island Serie. Was auch immer es ist, es macht es schrecklich unangenehm, "Selling Sunset" zu sehen. Eine Reise nach Beverly Hills während einer Pandemie? Nein, danke. Ich schaue mir lieber “Mieten, kaufen, wohnen” an.

Der Artikel Is it possible to enjoy Selling Sunset during a pandemic? von Olive Pometsey ist im Original auf GQ-magazine.co.uk erschienen.

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August 11, 2020 at 07:17PM
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